Anfang März trat das Stadtteilbüro Hamm-Norden erstmalig mit mir in Kontakt. Frau Hübner vom Stadtteilbüro hat sich vorgenommen, ein großes Anwohnerprojekt zu starten. Sie verfolgt das Ziel, unter Einbindung der Anwohner:Innen die Siedlung Oranienburger Straße lebens- und liebenswerter zu gestalten.
Beim Ortstermin fielen zwei Wandflächen in einem Durchgangsbereich direkt ins Auge. Hier waren riesige Löcher in die Fassadenwände geschlagen worden und Schmierereien zierten ebenfalls die Wandflächen. Ab jetzt war klar, dass die Siedlung mit Mosaik aufgewertet werden soll. Wir starteten mit der Ideenfindung und begeisterten auch die Immobiliengesellschaft Wagner mit unserem Konzept. Nachdem wir das OK der Immobiliengesellschaft erhalten hatten und diese auch eine Beteiligung an den Kosten zusagte, begannen wir mit der Kostenberechnung und der Suche nach weiteren Fördermöglichkeiten.
Ende April hatten wir die Förderzusagen der Immobiliengesellschaft Wagner, der DOMO e.V. und des Kulturbüros der Stadt Hamm vorliegen. Ich fing mit der Entwurfsfertigung an und orderte die benötigten Materialien.
Die Immobiliengesellschaft Wagner stellte uns in der Tiefgarage eine Doppelgarage zur Verfügung in der wir uns einrichteten und den Riesenentwurf auf dem Boden ausbreiteten. Die Garage war sehr dunkel und wir konnten mit den Materialien innerhalb der Garage nochmal umziehen, da uns ein Mieter seine Garage an der Einfahrt zur Verfügung stellte, die wesentlich heller war. Das Stadtteilbüro bemühte sich um teilnehmende Anwohner und akquirierte Anwohner. Ein fester Trupp, zwei Anwohnerinnen nebst Kindern, waren stetig zugegen. Andere Helfer kamen mal sporadisch hinzu. Um den 10 %igen Anteil der Eigenleistung des Förderbetrages zusammenzubekommen, stellte das Stadtteilbüro und ich jeweils einen Helfer:In.
Wir trafen uns jeweils Donnerstags und Samstags um an unserem Projekt zu arbeiten. In den Sommerferien haben wir eine ganze Woche miteinander gearbeitet.
Solange das Wetter es zuließ, haben wir draußen bei Sonnenschein gearbeitet.
Arbeitsbedingungen
&
Planänderungen
Da es in Garage sehr dunkel war, haben wir teilweise bei gutem Wetter draußen Einzelmotive erarbeitet und diese dann später in den Bodenentwurf eingefügt. Während wir draußen arbeiteten und die ersten Einzelmotive (Vögel, Insekten, Blattwerk) entstanden, fiel unser aller Blick auf zwei andere Wandflächen, welche öffentlich gut einsehbar und zur Hauptstraße hin ausgerichtet sind. Der Wunsch, diese Flächen für das Wandmosaik verwenden zu dürfen, entbrannte, da die bislang erarbeiteten Motive viel zu schade waren, um in einem wenig frequentierten Durchgang zu hängen. Frau Hübner fragte bei der Hausverwaltung nach, ob die Flächen gewechselt werden dürfen, ich bat um Erlaubnis der Sponsoren. Nachdem wir von der Immobilienverwaltung, dem Kulturbüro und der DOMO die Zustimmung erhalten hatten, haben wir unsere Wandentwürfe den neuen Flächen angepasst. In der Mosaikwoche wurden mit den teilnehmenden Kindern Insekten (Schmetterlinge, Libellen und Käfer) hergestellt, die Erwachsenen erarbeiteten Blüten und Blätter.
Ende Juli hatten wir das erste Mosaik für die linke Wandflächen fertiggestellt, dies lag nun fertig am Boden der Garage. Um den Entwurf für das zweite Mosaik auslegen zu können, brauchten wir Platz und mussten das Mosaik verschieben. Um das ca. 150 kg schwere Mosaik bewegen zu können, holten wir uns Hilfe von männlichen Anwohnern, welche sich täglich in der Siedlung aufhielten. Mit vereinten Kräften konnten wir sodann das fertige Mosaik innerhalb der Garage verschieben und Platz für den zweiten Entwurf schaffen.
In diesen Entwurf haben wir sodann die noch übrigen Einzelmotive integriert und dann teilweise an Tischen und direkt am Bodenmosaik weitergearbeitet. Ende September war dann der letzte Stein verlegt und das zweite Wandmosaik auch fertiggestellt. Zeitlich haben wir die Fertigstellung soeben noch termingerecht hinbekommen. Jetzt fehlte nur noch gutes Wetter um mit der Installation beginnen zu können.
Lt. Wettervorhersage ergab sich ein Zeitfenster für die Installation von 3 Tagen
(04. - 06.10.2022).
Die Mitarbeiterinnen vom Stadtteilbüro und Frau Müllers waren als Helferinnen vor Ort . Sie zerlegten die sich noch am Boden in der Tiefgarage befindlichen Mosaike in Einzelteile und trugen diese dann zum Montagebereich. Am nächsten Tag haben wir alle fleißig verfugt. Wir waren ein tolles Montageteam. Alles lief reibungslos.
Am 3. Tag stand die Grundreinigung an und das Mosaik konnte offiziell übergeben werden.
Besonderen Dank an alle Sponsoren. Aber der größte Dank geht an die Projektteilnehmer, welche unermüdlich gearbeitet haben.
Sponsoren/Förderer:
- Immobiliengesellschaft Wagner
- DOMO Deutsche Organisation für Mosaikkunst e.V.
- Kulturbüro der Stadt Hamm
Projektinitiator:
Stadtteilbüro Hamm Norden
Projektbeteiligte und unentgeltliche Helfer:
Stadtteilbüro Hamm Norden
Anwohner der Oranienburgerstraße
Susanne Müllers
Jens Wirtmann
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